Das Modehaus Dreier & Horstmann gibt es bereits seit 1936 in Osnabrück. Olaf Horstmann führt das Geschäft am Goethering in dritter Generation.
Die Fassade am Goethering 33–35 ist eher nüchtern: kein großen Schaufenster, keine üppigen Dekorationen. Doch wer die Tür öffnet und hinter die Fassade schaut, wird vom Fachpersonal des Modehauses Dreier & Horstmann herzlich willkommen geheißen – und, wenn gewünscht, von Kopf bis Fuß zum Typ passend eingekleidet. Das wissen viele Kunden bereits seit Jahrzehnten zu schätzen und geben es an die nächste Generation weiter.
Altes Mobiliar
„Wir dürfen älter wirken als die klassischen Filialen“, sagt Olaf Horstmann. Der Geschäftsführer, in dritter Generation im Modehaus, das 1936 Friedrich Dreier und Hermann Horstmann als Tuch- und Futterstoffgroßhandlung eröffneten, streicht über das Holz der alten Treppe. „Vor einem Jahr haben wir umgebaut, aber wir wollten nicht alles komplett neu machen. Wir wollten das genauso haben“, betont Horstmann. Ein Beispiel: In den langen Regalen, in denen früher die Stoffe lagerten, finden heute die Oberhemden Platz.
Tradition verpflichtet
Der 34-jährige Olaf Horstmann, der gemeinsam mit seinem Vater Ansgar und Hans-Uwe Dreier-Landwehr die Geschäfte führt, spürt die Tradition seines Hauses überall und weiß, dass sie verpflichtet. „Persönlichkeit statt Größe, das ist unser Motto“, erklärt Horstmann Junior. Auf 700 Quadratmetern bieten er und seine insgesamt 13 Mitarbeiter den Kunden Marken von rund 30 Herstellern – nicht hochpreisig, aber auch keine Billigware. „Wir wollen es gar nicht über die Größe machen, sondern mit unserer Stärke punkten: Kompetenz und Persönlichkeit“, sagt Horstmann.
Geschäftscredo bei Dreier & Horstmann ist nicht, um jeden Preis zu verkaufen. „Lieber dreimal nichts kaufen und dann einmal etwas richtig Gutes“, das wollen die Mitarbeiter den Kunden vermitteln. „Beratung ist für uns das A und O. Wir verkaufen gerne, aber nicht mit Gewalt“, erklärt Olaf Horstmann.
Gut 6.000 Stammkunden
Das wissen die gut 6000 Stammkunden zu schätzen. Wer möchte, kann seine Maße notieren lassen und muss dann z.B., wenn er zum Anzug eine zweite Hose benötigt, nur anrufen. Bei der Beratung können sich die Kunden ganz auf das geschulte Fachpersonal verlassen: „Bei Stammkunden kennen einige unserer Verkäufer die Garderobe fast besser als der Kunde selbst“, erklärt Horstmann.
Der junge Geschäftsführer nimmt natürlich auch die nächste Generation in den Blick. Vorsichtig hat er das Angebot verjüngt. „Unser typischer Kunde ist 40+, aber wir entwickeln uns Richtung 30“, erklärt der Mittdreißiger. Auch Geschäftsleute, die beruflich gut sitzende Anzüge benötigen, kommen gerne zum Goethering: „Wir bieten Anzüge nach dem Baukastenprinzip an, wo man einzelne Teile dann wieder nachkaufen kann“, sagt Horstmann.
Viel Verantwortung
Er weiß, welche Verantwortung auf seinen Schultern lastet: „Es ist ein Familienbetrieb, das ist schon etwas anderes als eine Filiale. Das macht einen stolz, aber man ist sich auch bewusst, dass man für Arbeitsplätze verantwortlich ist“, so der Geschäftsführer. Wie sein Vater, nimmt auch der Sohn den Job oft mit nach Hause: „Manchmal ist man rund um die Uhr gedanklich dabei, weil einem plötzlich noch eine Idee kommt.“ Horstmann betont: „Nur zum Geldverdienen macht man das nicht.“
Genau das hat sich in Osnabrück herumgesprochen. Olaf Horstmann: „90 Prozent unserer Kunden kommen auf Empfehlung. Das ist für uns die beste Werbung – denn es ist die ehrlichste.